An Totensonntag fand in der Hammer Helinet-Arena das Rückspiel der Ruhrpott EG Hamm gegen Dynamo Essen-West statt. Im Hinspiel dominierten die damals gastgebenden Essener und gewannen mit 3:0 gegen die REG. Im Rückspiel wollte Hamm die Niederlage vergessen lassen.
Original-Artikel auf hockey-news.info von Michael Koch
Knapp eine Stunde vor Spielbeginn vernahm man in den Katakomben die ersten Dynamo-Rufe aus der Kabine der Gäste. In Hamms wohlig, warmer Kabine wurde indes philosophiert, dass man nicht in Weiß auflaufen werde, da die schwarzen Jerseys den Duft des Erfolgs in den Fasern tragen würden. Als man Schiedsrichter Nick Zynda die famose Idee unterbreitete, dass man die Erfolgs-Shirts anziehen werde, lächelte er milde und führte an – „Ihr spielt in Weiß!“. Essen spielte in rot-schwarz.
Das erste Bully verzögerte sich um eine Viertelstunde, da die Halle zuvor privat gebucht wurde. Einige Eisprinzen -Prinzessinen) stolperten zuvor zwei Stunden über das gefrorene Geläuf und liefen 212 Links- und 144 Rechtskurven. Als die Teams anschließend in voller Montur aufs Eis kamen und die ersten Pucks an die Bande und das Plexiglas klatschten, erstarrten die „Privaten“ nahezu und schauten dem Warm-Up mit großen Augen zu.
Pünktlich um 20 Uhr begann die Partie (gespielt wurde 3×25 Minuten durchlaufende Zeit) und die selbstbewussten Essener untermauerten ihre starke Leistung aus dem Hinspiel und kamen zu ersten Möglichkeiten, die REG-Keeper Stefan Löw zu vereiteln wusste. Die ersten Minuten gehörten den Gästen, die den Anfangsdruck mit dem 0:1 krönten. Auf Vorarbeit von Jonas Eberl, vollendete Florian Demkowsky zur Essener Führung. (An dieser Stelle sei angemerkt, dass der Verfasser dieser Zeilen, das maschinelle Schreiben der Spielernamen auf dem Spielberichtsbogen, der handschriftlichen Schreibweise vorzieht und auf Richtigkeit der Namen hofft)
Das Warnsignal für die Ruhrpott EG war da und endlich kam auch das Spiel der Hammenser in Schwung – und wie. Mit einem Doppelschlag gingen die Gastgeber in Front. Friedhelm Pemplowski bediente Fabian Sprenger, der zum 1:1 ausglich (19.). Nur eine Minute später brachte Julian Pielka, auf Vorarbeit von Lucas Jonitat, Hamm mit 2:1 in Führung. Mit diesem Ergebnis ging es in die erste Pause.
Auch nach dem Wechsel kontrollierte REG die Partie, sah sich aber auch immer wieder Chancen der Essener ausgesetzt. Stefan Löw hielt seinen Kasten jedoch sauber und ließ keinen weiteren Treffer mehr zu. Sein Gegenüber Dennis Dannhauer hatte einen schweren Tag. Oftmals ließen seine Vorderleute ihn sträflich alleine, was die REG auszunutzen wusste. Abermals Julian Pielka war es, der die Ruhrpott EG mit 3:1 in Führung brachte (30.) – Kapitän Sebastian Wilhelm legte auf. Ohne Vorarbeit vollendete Till Strunk seine Angriffsbemühungen und erhöhte auf 4:1 (32.). Der pfeilschnelle Kai Klimacki schraubte mit seinem Tor das Ergebnis auf 5:1 hoch (45.) – Andreas Braukmann leistete die Vorarbeit.
Dann wurde es episch und frenetisch, denn in der 49.Minute flogen die 76 Kappen der elf Zuschauer auf das Eis, Julian Pielka schaffte mit seinem Tor zum 6:1 einen Hattrick (49. – Fabian Sprenger/Sebastian Wilhelm).
Mit einem Fünf-Tore-Vorsprung der REG Hamm ging es in das letzte Drittel, aus dem die Essener mit mächtig Schwung nochmal alles in die Waagschale warfen. Doch Michael Pielka, der Stefan Löw im Tor ablöste, konnte direkt wichtige Saves setzen und hielt seinen Kasten sauber, er ließ keinen Treffer zu. Den 7:1 Endstand markierte Kai Klimacki auf Zuspiel von Fabian Sprenger.
Zwei Minuten vor dem Ende prüfte Lucas Jonitat die Stabilität des Gitters beim Essener Torschützen. Dieser revanchierte sich und konnte sich davon überzeugen, dass Hamm a) in den weißen Jersey durchaus gewinnen kann und b) das auch ein kräftiges Reißen und Ziehen dem Stoff nichts anhaben kann. Auch die gegenseitigen Streicheleinheiten mit den Fäusten konnten der guten Laune und Stimmung nichts anhaben.
Beide Mannschaften zeigten eine sehr ansprechende und kurzweilige Partie, die am Ende verdient von der REG Hamm gewonnen wurde. Aus einer sicheren Abwehr heraus, wurden immer wieder die Stürmer gekonnt in Szene gesetzt, die dem zumeist machtlosen Dennis Dannhauer im Tor der Essener zusetzten.
Dieser zeigte sich nach der Partie nicht unzufrieden. „Wir haben in dieser Konstellation auf der großen Fläche noch nie gespielt. Wir trainieren samstags in Essen immer auf der kleinen Trainingsfläche. Dafür haben das alle hier heute richtig gut gemacht. Am Ende war Hamm einfach zu stark“, so Dennis Dannhauer, die Nummer 40 im Kasten der Gäste.
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Das Team sagt Danke für die Gastfreundschaft und das tolle Spiel.
Ebenfalls ein großes Dankeschön geht an den Fotografen, der sehr schöne Bilder vom Spiel geschossen hat.